Pfadfinder weltweit
Im Jahre 1907 hält Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung das erste Zeltlager auf Brownsea Island (Großbritannien) ab. Mit 22 Jungen aus verschiedenen sozialen Schichten probiert er erstmals sein Konzept einer Pädagogik des Erlebens und der Verantwortung für den Einzelnen und die Gruppe. Sie trugen einheitliche Uniformen , um die sozialen Unterschiede zu verwischen. Ein Jahr später veröffentlicht Baden-Powell, aufbauend auf diesen Erfahrungen, sein Buch “Scouting for Boys“, das sofort reißenden Absatz findet und schließlich zur Gründung der Weltpfadfinderbewegung führt. In diesem Buch benennt er den Ritter St. Georg, der einen Drachen getötet haben soll, als Schutzpatron der Pfadfinder. Nach seinem Vorbild sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, Hilfsbedürftige und Schwache unterstützen und die Umwelt schützen.
Gegenseitige Verständigung, Freundschaft und solidarische Hilfe über alle Grenzen, Kulturen und Sprachen hinweg ist einer der Leitgedanken der Pfadfinderbewegung. "Wo gegenseitige Achtung und Toleranz herrschen, da entstehen Sympathie und Harmonie. Wir mögen mithelfen am Wachstum von Frieden und Glück in der Welt und an der Zunahme des Wohlwollens unter den Menschen" , rief Baden-Powell , schon 1920 Pfadfindern aus 21 Nationen zu. 8000 Pfadfinder waren damals zum ersten internationalen Pfadfindertreffen in London zusammengekommen. Diese internationalen Treffen der Weltpfadfinderbewegung, Jamboree genannt, finden alle vier Jahre statt.
1922 wird der Weltverband “World Organization of the Scout Movement“ (WOSM) gegründet.
1941 stirbt Baden-Powell mit fast 84 Jahren in Nyeri in Kenia . In seinem letzten Brief hinterlässt er der Pfadfinderbewegung ihren bis heute wohl wichtigsten Satz: " Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt. "
Aktuell gehören der Pfadfinderbewegung weltweit mehr als 28 Millionen Kinder und Jugendliche in zahlreichen nationalen und internationalen Jugendverbänden an. Sie ist damit die größte Jugendorganisation der Welt. Die Anzahl der ehemaligen Mitglieder, also der Menschen, die bisher der Pfadfinderbewegung angehört haben wird heute auf etwa 300 Millionen geschätzt. Nur in 6 Staaten der Erde (Kuba, Andorra, Volksrepublik China - mit Ausnahme von Hongkong und Macao, Nordkorea, Laos, Myanmar) gibt es nach Angaben von WOSM keine Pfadfinderverbände. Die Pfadfinderbewegung steht Menschen aller Glaubensrichtungen offen. Das Symbol der männlichen Pfadfinder ist die Lilie , das der weiblichen ein Kleeblatt .
Zum 100jährigen Bestehen der Weltpfadfinderbewegung gibt es 2007 weltweit Jubiläumsveranstaltungen. Auch das Sommerlager des Stammes Oedheim findet nächstes Jahr im Rahmen des http://www.landesjamboree.de, als Teil des großen Landeslagers vom 27. Juli bis zum 5. August 2007 in Bruchsal statt, bei dem 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden.